Erfindergeist aus Potsdam
Lounge Musik. Quadratische Sitzwürfel, die frei im Raum verteilt werden können. Trennwände voller farbiger Post-it-Zettel. An die zentrale Präsentationswand wirft ein Beamer psychodelische Muster. Halbvolle Becher mit Kaffee stehen auf einem Regal. Studenten verteilen bunte Comic-Motive über einen Tisch und fotografieren das Ganze. Der Geräuschpegel ist enorm. Es wird geredet, diskutiert, mit Assoziationen um sich geworfen. Lautstark, fröhlich, lebhaft. Die HPI School of Design Thinking befindet sich nicht im Silicon Valley, sondern auf dem Campus der Universität Potsdam. Doch trotz Wolkendecke und Temperaturen um den Gefrierpunkt knistert es hier vor innovativem Gründergeist. Jedes Jahr werden an der School of Design Thinking rund 40 Studenten im erfinderischen Denken ausgebildet. Insgesamt sind hier rund 30 verschiedene Fachrichtungen versammelt.
Ist das der Spirit von Stanford?
Jeder Student ist ein Spezialist auf seinem Gebiet. Und dennoch bereit, über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinaus zu schauen. Die Projekte sind stark an der Praxis orientiert, die Problemstellungen stammen von großen Unternehmen. Die Ideen aus der Kreativen-Schmiede werden unter anderem von Siemens oder Metro auf ihre Umsetzung hin überprüft. Vor dem Think-Tank d.school aus Stanford, von dem das Konzept für die Schule stammt, muss man sich nicht verstecken.
Über den Autor Henning Zander
Henning Zander ist Wirtschaftsjournalist und externer Datenschutzbeauftragter (TÜV). Er arbeitet u.a. für FOCUS-Business, Legal Tribune Online und das Anwaltsblatt. Er ist Autor des Buches Startup für Einsteiger