Das weiß Google über Dich. Und dafür reicht ein kleiner Cookie
Man fragt sich ja schon, wie diese personalisierte Werbung zusammengestellt wird, die einem im Internet immer wieder begegnet. Eine Quelle sind Cookies. Ich war erstaunt, als ich erfuhr, dass es eine ganz offizielle Seite von Google gibt, auf der man erfahren kann, was Google glaubt durch diese Cookies über einen zu wissen.
Ein Klick auf die Seite Google Anzeigeneinstellungen genügt. Google liest den im Browser vorhandenen Cookie aus und gibt darauf hin eine Einschätzung zu den Kategorien Alter, Geschlecht, Interessen, Sprache. Geschlecht und Alter werden mit einem vorhandenen Google Profil abgeglichen. Sprache und Interessen aus dem Browserverlauf abgeleitet.
So verwundert es nicht, dass Google mein Alter auf 35 bis 44 einschätzt und mich dem männlichen Geschlecht zuordnet, was beides soweit richtig ist. Weniger überzeugend ist die Einschätzung der Interessen. Hier wird bei mir Angeln zuerst genannt, was ziemlich weit daneben liegt, habe ich in meinem Leben doch noch nie eine Angel in der Hand gehabt. Google bietet es an, die Anzeigeneinstellungen zu bearbeiten, damit die angezeigte Werbung noch besser passt.
Aber eigentlich ist die Lektion eine andere: ein simpler kleiner Cookie genügt, um schon eine ganze Menge über einen Menschen zu erfahren. Das hat man beim Surfen im Netz immer mal wieder im Hinterkopf, aber die Google Anzeigeneinstellung macht es einem noch einmal ganz plastisch deutlich.[ftx]
Über den Autor Henning Zander
Henning Zander ist Wirtschaftsjournalist und externer Datenschutzbeauftragter (TÜV). Er arbeitet u.a. für FOCUS-Business, Legal Tribune Online und das Anwaltsblatt. Er ist Autor des Buches Startup für Einsteiger