Riester-Rente Huckepack
Man mag sich ja gar nicht so gerne vorstellen, dass man irgendwann einmal alt ist und sich eventuell seinen Lebensunterhalt nicht mehr durch die eigene Arbeit verdient, sondern von den Rücklagen der Vergangenheit lebt. Lohnt sich aber trotzdem manchmal. Gerade für Selbstständige, die ja schon aus der Natur der Sache ihre Angelegenheiten selbst regeln müssen.
Mal Künstler, Publizisten, selbstständige Handwerker, Lehrer und Hebammen ausgenommen, dürfen die wenigsten Selbstständigen riestern. Obwohl dies wegen der staatlichen Zulagen eigentlich gegenüber der ebenfalls staatlich geförderten Rürup-Rente die deutlich attraktivere Anlageform ist. Gerade Kleinverdiener profitieren von der Riester-Förderung überdurchschnittlich.
Nun wurde ich von einem Experten der Deutschen Rentenversicherung Bund darauf hingewiesen, dass Ehepartner ihre Gefährten sozusagen „Huckepack“ Riestern lassen können. Voraussetzung: Die Ehefrau/der Ehemann ist versicherungspflichtig und hat selbst schon eine Riesterrente abgeschlossen. Dann kann sich der selbstständige Ehemann/die selbstständige Ehefrau mit einem eigenen Vertrag hinten dran hängen.
Der Clou: Wenn der selbstständige Part seine Gattin/seinen Gatten bei sich in der Firma einstellt, haben plötzlich beide die Möglichkeit zu riestern. Das könnte für viele Paare tatsächlich eine interessante Kombination sein. (ftx)
Über den Autor Henning Zander
Henning Zander ist Wirtschaftsjournalist und externer Datenschutzbeauftragter (TÜV). Er arbeitet u.a. für FOCUS-Business, Legal Tribune Online und das Anwaltsblatt. Er ist Autor des Buches Startup für Einsteiger
Das ist ja in der Tat eine interessante Methode, gleich doppelt von der Riester-Rente zu profitieren. Riestern ist ja im Moment das A und O der Altersvorsorge, ob das auf Dauer so bleiben wird bezweifle ich aber. Gerade besser Verdienende werden um eine Immobilie nicht herum kommen.
… auch ich denke, dass die Riester-Rente hauptsächlich für Geringverdiener eine Möglichkeit der privaten Altersvorsorge darstellt. Für Menschen (meistens Männer), die mehr verdienen, ist eine Anlage in Immobilien oder anderen Anlageformen, die nur indirekt mit Vorsorge zu tun haben, sicherlich die bessere Alternative…
Vorsicht. Verwechseln Sie nicht allgemeine Zukunftsvorsorge und spezieller Altersvorsorge.
Haben Sie eine Versorgungslücke zu erwarten, brauchen Sie Produkte zur Altersvorsorge, als Produkte die im Ruhestand regelmäßige Rückflüsse gewähren (Riester-, Eichel- oder Rüruprente). Haben Sie dagegen keine Versorgungslücke zu erwarten, so können Sie sich der allgemeinen Zukunftsvorsorge und den Anlageklassen Immobilien, Gold, Aktien etc. zuwenden – sofern Sie sich dem jeweiligen Risikoprofil zuordnen können.